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Der optimale Fahrradsattel

 

Schmerzfrei im Sattel – nur eine Illusion?

 

Das Gesäß und der Dammbereich gehören zu den Körperregionen, die beim Radfahren am meisten belastet werden.

Beinahe das gesamte Körpergewicht ruht auf einer Fläche, die nur wenige Quadratzentimeter misst.
Die Folgen sind häufig Schmerzen, die vor allem auf langen Strecken den Spaß am Radeln deutlich trüben.
Bei Leistungssportlern wirken sich dauernde Sitzprobleme oft leistungsmindernd aus und verhindern Erfolge.
Um diesem Dilemma zu entkommen, entwickeln Hersteller immer wieder Fahrradsättel mit neuen Formen und aus innovativen Materialien.

 

Alltagskleidung ist nur für kurze Strecken geeignet

Radfahren mit Alltagskleidung kann wegen der Nähte zu Sitzbeschwerden führen.
© www.pd-f.de/ Mathias Kutt

 

Welcher Fahrradsattel passt zu mir?

 

Immer häufiger werde ich angeschrieben und nach meinen Empfehlungen für Fahrradsättel befragt.
Da aber alle Menschen verschieden sind und auch verschiedene Fahrräder benutzen ist es nicht möglich eine pauschale Kaufempfehlung auszusprechen.

Aus diesem Grund habe ich verschiedene Modelle entsprechend ihrem Einsatzbereich ausgewählt.
Meine Empfehlungen fahre ich selbst oder habe sie ausgiebig getestet.
Mit diesen Sätteln haben meine Kunden positive Erfahrungen gemacht, weshalb sie in meinem Fahrradgeschäft zu Bestsellern wurden.

Für Fahrer mit Übergewicht gibt es Fahrradsättel mit bis zu 150 kg maximalem Nutzergewicht.

 

Sattelbreite und Sitzposition

 

Je aufrechter die Sitzposition auf dem Fahrrad ist, desto breiter darf der Sattel sein.
Umgekehrt bedeutet das, dass der Sattel schmaler werden muss, je sportlicher die Sitzposition wird.

Das liegt zum einen daran, dass bei sportlicher Sitzposition weniger Platz vorhanden ist.
Zum anderen wird der Abstand zwischen den Sitzknochen, wenn das Becken nach vorne geneigt ist, kleiner. Aus diesem Grund muss die Sitzfläche schmaler werden.

Für eine bessere Orientierung werden Fahrradsättel in Kategorien eingeteilt, die sich durch die Oberkörperposition ergeben.
Grob unterteilen sich die Sättel in City-, Trekking-, Mountainbike, Rennrad, Triathlon- und Zeitfahrmaschine.
Einige Hersteller geben auch den geeigneten Neigungswinkel des Oberkörpers an.

 

Sitzposition und Oberkörperwinkel

 

  • Citybike / Hollandrad: entspricht der Bezeichnung aufrecht, bequem oder relaxed. Bei diesen Sätteln sollte der Oberkörper einen Winkel zwischen 80 und 90° haben.
  • Trekking- / Tourenbike: entspricht einer moderaten Sitzhaltung mit einem Oberkörperwinkel zwischen 60 und 80°.
  • Mountainbike: die Sitzposition ist sportlich mit einem Winkel zwischen 40 und 60°.
  • Rennrad: die Sitzpositon ist tief und sportlich. Der Sitzwinkel liegt zwischen 35 und 50°.
  • Triathlon- / Zeitfahrmaschine: haben die tiefste Oberkörperposition. Die liegt bei einem Winkel zwischen 25 und 40°.

 

Das Bild zeigt die Oberkörperneigung der einzelnen Fahrradtypen.

Bei der Oberkörperneigung der einzelnen Fahrradtypen gibt es Überschneidungen.

 

 

Braucht es für das E-Bike einen anderen Sattel?

 

Da Pedelecs, im Volksmund auch E-Bikes genannt, eine elektromotorische Unterstützung haben, unterliegen sie anderen Normen als das klassische Fahrrad.
E-Bikes haben ein höheres Fahrzeuggewicht und durch die Motorunterstützung können höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten erreicht werden.
Aus diesem Grund wurden neue Normen für E-Bikes entwickelt. Diese Normen beinhalten alle sicherheitsrelevanten Teile darunter auch die E-Bike-Sättel.

 

Hinweis: Für E-Mountainbikes gibt es die DIN EN ISO 4210 und für Pedelecs aus den Bereichen City, Trekking und Tour gilt die DIN EN ISO 15194.
Dabei steht DIN für Deutsche Norm, EN für Europäische Norm und ISO für die Weltweite Norm.

 

Das bedeutet, dass E-Bike Sättel für höhere Belastungen geeignet sind.
Aber nicht nur die Belastungen können höher sein, bei den meisten Sätteln für Pedelecs wurde der Komfort durch zusätzliche Dämpfung erhöht.
Da durch die höheren Geschwindigkeiten größere Belastungsspitzen auftreten.

Wie beim zulässigen Nutzergewicht von Fahrradsätteln halten sich die Hersteller auch bei den Angaben zur Erfüllung der E-Bike Normen sehr zurück.
Nur wenige Marken geben an, ob ihre Sättel für E-Bikes zugelassen sind.

Ergon hat den SM-E Mountain Core Sattel im Programm, der durch ein etwas hochgezogenes Heck mehr Stabilität in der Ebene und eine bessere Kraftübertragung am Berg ermöglicht.

Sqlab hat alle Modelle mit active Dämpfung für E-Bikes und Pedelecs zugelassen. Die Palette reicht vom sportlichen 611er active bis zum breiten 621 er Citysattel mit active Dämpfung.

 

 

Fahrradsattel Empfehlung fürs Trekkingrad

 

Für das Trekking- oder Tourenrad werden etwas breitere Sättel benötigt als beim Mountainbike. Die Sitzposition ist etwas aufrechter, dadurch sitzt man etwas weiter außen auf den Sitzknochen und es lastet mehr Gewicht auf dem Gesäß. Deshalb sind diese Sättel stärker gepolstert.

Ansonsten gilt das gleiche wie beim MTB Sattel. Wer den Druck im Dammbereich reduzieren will, braucht einen Stufensattel oder einen Sattel mit Entlastungskanal in der Mitte.

Meine Empfehlung ist hier der Terry Figura GTC Gel, der SQlab 602 active und der Selle Royal LookIn Moderate.
Den Terry Figura GTC Gel gibt es in Damen- und Herrenausführung. Der Sattel hat eine Aussparung in der Mitte und im Bereich der Sitzknochen Gelauflagen. Außerdem verfügt der Fisio über Stoßdämpfer unter der Sattelschale.

Der SQlab 602 M-D ist für Damen und Herren gleichermaßen geeignet.
Durch die Stufenform wird der Druck auf den Dammbereich um bis zu 80 Prozent verringert. Die active Dämpfung lässt sich in der Härte anpassen.

Beim Selle Royal Lookin Sattel gibt es keine Aussparung, dafür ist die oberste Schicht der Polsterung mit einem weichen Gel bezogen. Den Selle Royal gibt es in einer Damen und Herren Version.
Der Selle SMP TRK Tourensattel hat einen durchgehenden Mittelkanal und eine tiefer gezogenen Sattelnase. Dadurch wird der Druck im Bereich des Damms, der Genitalien und des Steißbeins reduziert. Und die Durchblutung der Genitalien wird verbessert. Die Gelpolsterung filtert zusätzlich Vibrationen.

 

Trekkingbike & Citybike Selle Royal Herren Look IN Moderate Fahrradsattel

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Fahrradsattel Kaufempfehlung fürs Citybike und Hollandrad

 

Auf dem Holland- oder Cityrad ist die Sitzposition noch aufrechter als beim Tourenrad deshalb müssen die verwendeten Sättel noch etwas breiter sein.

Wer den Dammbereich entlasten möchte, sollte sich für den SQlab 621 active entscheiden.
Dieser bietet 75% Dammentlastung und Komfort durch das Stufensattel-Prinzip und das active Dämpfungssystem.

Den Terry Anatomica Flex Gel gibt es wieder in zwei Versionen für Damen und Herren.
Beide haben die typische Aussparung in der Sattel Mitte, aufgrund der die Durchblutung im Damm verbessert wird.
Außerdem kommt als Polsterung Gel zum Einsatz. Für zusätzlichen Entlastung des Rückens sorgt die Stoßdämpfung.

Wer den Druck lieber auf eine größere Fläche verteilen möchte, ist mit dem Selle Royal Lookin Relaxed Sattel sehr gut beraten.
Die obere Polsterung besteht aus einer Gelschicht die Vibrationen und leichte Stöße abmildert.
Zusätzlich hat das Modell noch eine Elastomerdämpfung für die gröberen Stöße.

Der Selle SMP Martin Sattel hat die typische SMP Konstruktion. Eine tiefergelegte Sattelnase und ein durchgehender breiter Mittelkanal für die maximal Druckentlastung.

 

SMP Unisex  Martin Touring Sattel

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Kernledersättel

 

Wer einen klassischen Ledersattel bevorzugt muss damit rechnen, daß es mehrere hundert Kilometer braucht bis der Sattel sich an die Körperform angepasst hat.

Nach dieser Einfahrzeit sind Kernledersättel meist sehr bequem.
Da es sich bei einem Kernledersattel um ein Naturprodukt handelt kann es vorkommen, daß der Sattel abfärbt. Deshalb sollte man keine hellen Hosen tragen. Außerdem benötigt ein Ledersattel regelmäßige Pflege mit einem Lederfett oder Wachs. Beim Kauf eines solchen Sattels sollten sie das Fett gleich mit kaufen.
Die beliebtesten Ledersättel sind die Modelle von Brooks.

Der Brooks Flyer eignet sich am besten fürs Trekkingbike der Brooks B67 passt besser auf Tourenräder mit aufrechter Sitzposition. Beide Modelle haben einen Sattelrahmen mit Stahlfedern für bestmöglichen Komfort.

 

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Mountainbike-Sattel Kaufempfehlung

 

Wer beim Mountainbiken starken Druck im Dammbereich verspürt sollte sich für einen SQlab Sattel entscheiden.
SQlab Sättel sind Stufensättel. Durch die besondere Bauweise ist der vordere Sattelbereich deutlich tiefer. Der Druck im Dammbereich wird je nach Modell um bis zu 75% reduziert.

Für Personen, die im Bereich der Sitzknochen Schmerzen verspüren sind SQlab Sättel weniger geeignet, denn durch die Stufenform wird das Gewicht des Oberkörpers auf die relativ kleine Fläche um die Sitzknochen verlagert.
Im Normalfall gewöhnt sich das Gewebe und  die Knochenhaut um die Sitzknochen nach zwei bis drei Fahrten an die Belastung und der Schmerz verschwindet.

Meine Empfehlung fürs Mountainbike ist der SQlab 611 Ergowave Cromo und der 611 Ergowave active.
Der Dammbereich wird beim 611 Ergowave Cromo und Active um 65 Prozent entlastet.
Zusätzlich erhöht die active Dämpfung den Komfort und verbessert die Tretbewegung, da sich das Becken beim pedalieren mitbewegen kann.

Wer empfindliche Sitzknochen hat, sollte sich für den Ergon SMC Sport Gel Sattel entscheiden.
Das Gewicht kann sich auf eine größere Fläche verteilen dadurch werden die Sitzknochen entlastet. Ein Entlastungskanal reduziert den Druck im Dammbereich.

Die Selle SMP Sättel haben ein ungewöhnliches Design.
Ein durchgehender Mittelkanal entlastet den Dammbereich und das Steißbein. Die abgesenkte Sattelnase entlastet die Genitalien.

 

 

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Fahrradsättel für das Rennrad

 

Je tiefer der Oberkörper beim Radfahren, desto schmaler muss der Sattel sein.

Deshalb sind auf Renn- und Triathlonrädern schon vom Hersteller sehr schmale Sattelmodelle verbaut. Aber auch hier lässt sich der Komfort mit einem passenden Sattel deutlich verbessern.
Von SQlab empfehle ich den 612 Ergowave active. Die Stufe reduziert den Druck um bis zu 60 Prozent. Die active Dämpfung verbessert den Tritt und den Komfort.

Der neue Ergon SR Comp Rennradsattel hat einen tiefen Entlastungskanal für den Dammbereich. Die Sattelform ist speziell für die Sitzposition auf dem Rennrad entwickelt.

Der Selle SMP Stratos eignet sich durch seine Form ebenfalls für den Einsatz auf einem Rennrad. Der durchgehende Mittelkanal entlastet den Dammbereich und das Steißbein. Die abgesenkte Sattelnase verbessert die Durchblutung der Genitalien.

 

Selle SMP Herren Sattel Stratos

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Die Auswahl an Sätteln ist riesig

 

Ein Fahrradsattel sollte entsprechend dem Fahrradtyp und der Sitzposition ausgewählt werden. Alleine der Onlineshop von Brügelmann hat für Damen, Herren und Kinder fast eintausend verschiedene Sattelmodelle zur Auswahl, auch die von mir empfohlenen.
Dank der einfachen Filterfunktion findet dort jeder schnell seinen passenden Fahrradsattel.

 

 

Welche Kriterien beeinflussen den Sitzkomfort ?

 

Ist tatsächlich alleine der Fahrradsattel für die Probleme beim Sitzen, inklusive Schmerzen verantwortlich?

Welche Komponenten spielen außerdem eine Rolle?

Wie können Freizeitradler und ambitionierte Sportler das Problem am besten lösen?

 

Fahrradsattel richtig einstellen

Genauso wichtig wie der richtige Fahrradsattel ist auch die optimale Einstellung, um Schmerzen zu vermeiden. www.pd-f.de/ Kay Tkatzik

 

Wissenschaftler, wie Prof. Dr. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln, haben sich mit dem Thema eingehend beschäftigt. Im folgenden Beitrag möchten wir Sie an den interessanten, teils überraschenden Ergebnissen der Untersuchungen teilhaben lassen.

 

Sitzprobleme – (k)ein lästiges Übel?

 

Unbestritten hängt die intensive Nutzung des Fahrrades als tägliches Fortbewegungsmittel bzw. als Freizeitsportgerät in großem Maß vom Fahrkomfort ab.
Auch die besten Vorsätze, sich künftig mehr an frischer Luft zu bewegen, auf langen Touren die Natur zu genießen oder für den Weg zum Büro die Benzinschleuder gegen ein umweltfreundliches Fahrrad einzutauschen, verpuffen rasch, wenn nach wenigen Minuten im Sattel der Po schmerzt.

Häufig werden dann noch verschiedene Sättel ausprobiert:

    • Schmal,
    • breit,
    • gefedert,
    • ungefedert,
    • Leder,
    • dicke Gelpolsterung usw.

Wenn auch das nichts hilft, kann schmerzendes Sitzfleisch den Fahrspaß derart beeinträchtigen, dass das Rad immer seltener zum Einsatz kommt und irgendwann ganz im Keller landet.

Doch wer nun meint, jeder aktive Triathlet, Rennfahrer oder Mountainbiker hat bezüglich Form, Größe und Beschaffenheit seines Fahrradsattels die ultimative Lösung gefunden, irrt.
Viele ambitionierte Radler landen früher oder später im Wartezimmer eines Arztes, weil ihr Sattel besser zur Optik ihres Rades passt als zu ihrem Körper und dessen Bedürfnissen.

 

Radhosen mit Polster verhindern Sitzbeschwerden

Auch Radsportler sind nicht immer frei von Sitzbeschwerden. © www.vaude.com/ pd-f

 

Deshalb ist sich Prof. Froböse mit seinen Kollegen einig:
Damit Freizeitradler gerne aufs Rad steigen und Radsportler mehr Leistung erbringen können, müssen sie insgesamt ergonomisch und körpergerecht auf ihrem Sportgerät sitzen.

Das bedeutet:

    • Alle Kräfte, allen voran die Druckkräfte, die an den wichtigsten Mensch-Fahrrad-Kontaktstellen wirken, sind so gleichmäßig wie möglich zu verteilen.
    • Die wichtigsten Kontaktstellen sind Füße-Pedale, Hände-Lenkergriffe und Gesäß-Sattel.
    • Sitzprobleme sind immer individuell, sodass auch die jeweiligen Einstellungen stets individuell, idealerweise mit Unterstützung eines geschulten Fachmanns vorgenommen werden müssen.

 

 

Fahrkomfort ist nicht unbedingt bequem

 

Viele Menschen gehen laut Prof. Froböse mit völlig überzogenen Vorstellungen an den Sitzkomfort beim Radfahren heran.

Seinen Erfahrungen zufolge haben vor allem die sogenannten „Genussradler“ häufig den Anspruch, dass der Sattel keinesfalls drücken darf.

Den wichtigsten Grund für dieses Denkmuster sieht der Professor in dem Vorurteil, dass Druck im Bereich der Dammregion sofort einen negativen Einfluss auf die männliche Potenz bzw. die weibliche Fruchtbarkeit nimmt und somit schädlich ist.
Diese Bedenken sind zwar nicht vollständig von der Hand zu weisen, dennoch gehört laut Prof. Froböse ein wenig Druck aufs Gesäß zum Radfahren ganz einfach dazu.

Anders als beim Sitzen im gemütlichen Sessel benötigt der Radler ausreichend Bewegungsfreiheit. Darüber hinaus muss der Sattel so beschaffen und eingestellt sein, dass er seinem Nutzer eine stabile Haltung vermittelt, mit der er sein Gefährt sicher kontrollieren kann.

Und wenn man sich vor Augen führt, dass der größte Teil des Körpergewichtes auf der vergleichsweise winzigen Sattelfläche lastet, ist es ganz normal, dass es drückt. Wichtig ist, dass dieses Gefühl eine bestimmte Intensität nicht überschreitet.

 

 

Ist ein weicher Fahrradsattel grundsätzlich bequemer als ein harter?

 

Im Zuge der Studien an der Kölner Sportschule wurde auch diese Problematik ausgiebig untersucht.

Das überraschende Ergebnis verblüffte vor allem die Gelegenheitsradler.
Die Auswertungen ergaben nämlich, dass genau das Gegenteil der Fall ist.

Fahrer, die zu weich sitzen, leiden häufiger unter Sitzproblemen als andere.

Der Grund liegt in der ungünstigen Druckverteilung. Weiches Sattelmaterial verlagert den Sitzdruck aus der normalen Druckzone, die sich unmittelbar unter den Sitzbeinhöckern befindet, nach außen. Hier bilden sich Wülste, die im Laufe der Zeit anfangen zu schmerzen.

Den Studienergebnissen zufolge ist ein harter Sattel, in Verbindung mit einer gepolsterten Radhose plus Sitzcreme, so wie es die Profis praktizieren, besser. Schließlich scheuert auch der beste Sattel an der Hosennaht.

An dieser Stelle wird so mancher Alltagsradler einwenden, dass er schlecht mit gepolsterter Hose zum Geschäftstermin fahren kann.
Auch Freizeitradler haben nicht immer Gelegenheit und Muße situationsbedingt die Kleidung zu wechseln. Laut Wissenschaft stellt dieses Thema ein echtes Dilemma dar, das jeder für sich persönlich lösen muss.

 

 

Gibt es den optimalen Fahrradsattel überhaupt?

 

Die Auswahl an Fahrradsätteln ist riesig, wobei häufig ein schickes Design vor funktioneller Qualität steht. Wie viele seiner Kollegen rät Prof. Froböse, verschiedene Sättel auszuprobieren und letztendlich den zu wählen, der sich, unabhängig von seiner Optik, am besten anfühlt.
Zusätzlich empfiehlt es sich, folgende Hinweise zu beachten:

    • Jedes Gesäß ist anders. Was der eine als top bequem empfindet, ist für den anderen ungemütlich.
    • Ein guter Sattel passt sich dem Körper an.
    • Er lässt seinem Nutzer ausreichend Bewegungsfreiheit.
    • Der Werbeslogan „Ergonomie“ ist kein Qualitätskriterium, sondern eine Grundbedingung, die jeder Sattel erfüllen muss.
    • Eine geschlechterspezifische Unterscheidung in Damensattel und Herrensattel ist nicht zwingend erforderlich. Lediglich die die Breite (Abstand der Sitzbeinhöcker) sowie die optimale Einstellung sind wichtig.

Um zu unserem Ausgangspunkt zurückzukommen: Es mag nun vielleicht den Anschein haben, dass vollkommen schmerzfreies Sitzen auf dem Fahrradsattel eine Illusion ist.

Hier rät der Experte, Folgendes zu bedenken: Auch Weltklasseprofis schmerzt nach längerer Trainingspause der Hintern. Schließlich besteht das menschliche Gesäß zum Großteil aus Muskulatur. Und Muskeln müssen sich immer an Belastungen gewöhnen, indem sie trainiert werden. Deshalb ist es vollkommen normal, wenn der Po auf den ersten Touren schmerzt – den Profis genauso wie den Hobbyradlern. Erfahrungen zufolge verschwindet dieses Problem bereits nach zwei bis drei Touren innerhalb einer Woche von alleine.

 

 

Weitere Artikel zum Thema Fahrradsattel

 

Welcher Fahrradsattel bei Übergewicht?

Schmerz lass nach

Schmerzfrei Radfahren

Hautpflege für den Hintern

Ratgeber • Gesäß und Sitzknochen

Prostata Fahrradsattel: Was ist zu beachten?

 

Fahrradsattel: Eure Fragen, Kommentare und Meinungen

 

Wenn Ihr Fragen und  Anregungen zu diesem Beitrag, oder zu anderen Themen rund um den Fahrradsattel habt, stellt mir diese hier in den Kommentaren.
Das Kommentarfeld findet ihr am Ende der Seite.

Ich werde versuchen alle Fragen zu Beantworten.

 

Viele Grüße Armin

 


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Kommentare

Merlin 2. April 2023 um 17:53

Der Artikel über den optimalen Fahrradsattel ist sehr informativ und hilfreich! Gerade bei hochwertigen Fahrrädern, wie Gravelbikes, Rennrädern oder Mountainbikes von Top-Marken, sollte man nicht an der Qualität des Sattels sparen. Schließlich trägt ein guter Sattel maßgeblich zum Fahrkomfort bei und ergänzt die erstklassige Ausstattung von Komponenten wie Shimano, SRAM und ENVE. Ich schätze die detaillierten Informationen und Ratschläge, die du in diesem Beitrag gibst. Sie helfen mir, eine fundierte Entscheidung beim Kauf eines neuen Sattels zu treffen und so das Beste aus meinem Fahrrad herauszuholen.

Antworten

Frank 18. Oktober 2022 um 10:02

Hallo Armin, vielen Dank für die umfangreiche und sachliche Information. Ich fahre ein Trekkingrad mit leicht nach vorn geneigter Haltung. Ich habe eine Parallelogramm-Federsattelstütze. Seit langem habe ich einen Terry Fisio Gel Sattel (Breite unbekannt) und bin damit recht zufrieden. Leider wurde der Sattel nun mutwillig beschädigt (angeritzt), und ich muss ihn austauschen. – Ich habe auf einer Wellpappe meinen Sitzknochenabstand ermittelt; ungefähr 11,5 cm. Allerdings hatte ich auf meinem Sattel immer das Gefühl, dass die Sitzknochen sehr weit am Rand mit dem Sattel in Kontakt kommen. Zwei Fragen:
1) Sollte ich eher die Standardvariante des Terry (Sitzknochenabstand 9-12 cm) oder die ‚Max‘-Variante wählen (12-15 cm) wählen?
2) Macht es Sinn, einen Stoßdämpfer am Sattel mit der Federsattelstütze zu kombinieren? Oder ist das vielleicht sogar eher kontraproduktiv, weil z.B. durch die Sattelstoßdämpfer die Federsattelstütze nicht richtig ansprechen kann? Vielen Dank!

Antworten

Armin 18. Oktober 2022 um 11:29

Hallo Frank,

mit Deinem Sitzknochenabstand kannst Du beide Modelle verwenden.
Wenn Du eher sportlich unterwegs bist würde ich Dir zum schmaleren Sattel raten.
Wenn Du mehr Touren fährst oder das Bike im Alltag nutzt ist der breitere Sattel die besser Wahl.

Die Stoßdämpfer an den Sätteln können nur kleine Stöße abmildern und sind eigentlich dazu gedacht, die Bewegung des Beckens beim pedaliern mit zu gehen. Dadurch wird die Lendenwirbelsäule trainiert.

Um Unebenheiten in der Fahrbahn abzufedern brauchst Du eine gute gefederte Sattelstütze.

Ich hoffe meine Antwort hilft Dir weiter.

Beste Grüße Armin

Antworten

Lothar 23. September 2022 um 14:46

Hallo Armin, bin über 70 und gelegentlicher Radfahrer in der Stadt und in Parks. Hab zunehmend Probleme mit meinem Hinterteil (Schmerzen) beim radeln. Hab inzwischen 3 Sattel angesammelt, ändert nicht viel. Was halten Sie von so einem Angebot:
fahrradsitzkissen-verbreiterter-nasenloser-sattel

Danke und liebe Grüße Max

Antworten

Armin 24. September 2022 um 12:16

Hallo Lothar,

ohne zu wissen wo Du die Schmerzen hast, und was für ein Fahrrad Du fährst beziehungsweise wie Deine Oberkörperhaltung ist kann ich Dir keinen Tip geben.

Der Sattel den Du gefunden hast scheint sehr breit und weich zu sein. Solche Sättel eignen sich nur bei sehr aufrechter Sitzposition. Wobei eine weiche Polsterung nur für kurze Strecken unter 20 Minuten sinnvoll ist. Bei längeren Fahrten drückt das weiche Polster in die Weichteile und verschlechtert die Durchblutung.
https://www.fahrrad-gesundheit.de/der-optimale-fahrradsattel/#Ist-ein-weicher-Fahrradsattel-grundsaetzlich-bequemer-als-ein-harter

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Armin

Antworten

Anton 2. Dezember 2021 um 08:37

Da Sitzprobleme immer individuell sind, wie im Artikel beschrieben, habe ich für meinen Sattel auch eine individuelle Polsterung anfertigen lassen. Ich bin sehr zufrieden damit, da ich jetzt viel angenehmer fahren kann. Ich denke, dass der optimale Fahrradsattel eine große Rolle beim Fahrradfahren spielt.

Antworten

Angelika 27. August 2021 um 11:19

Hallo, danke endlich eine Seite die wirklich hilft.
Ich habe ein altes Mountainbike, habe ich auf Strasse umgerüstet und schon den Vorbau optimiert(Sitzposition). Ich habe ab 50km das Problem des Wundscheuerns im Intimbereich, hatte ich früher als ich jünger und leichter war nicht. Meine Sitzhöcker halten alles aus, aber wie gesagt…Will jetzt noch
Gesäßcremes auch Penaten…probieren. Da ich aber auch mal wieder über 50km kommen will ohne Schmerzen wollte ich ein Bikefitting machen. Ich wohne in Südbaden, die Radhändler in der Umgebung kann Frau dahingehend vergessen. Kann ich einen Tip bekommen wo ich sowas machen kann. Danke

Antworten

Armin 27. August 2021 um 11:35

Hallo Angelika,
wenn Du in der Nähe von Freiburg wohnst, ist das Radlabor eine gute Adresse.
https://www.radlabor.de/ueber-uns/radlabor-freiburg/
Ein SQlab Stufensattel der den Druck im Dammbereich reduziert könnte auch helfen.

Liebe Grüße Armin

Antworten

Siki 18. August 2021 um 13:16

Radsport bedeutet auch das Ignorieren gewisser körperlicher Bedürfnisse und Schmerzen.
Den schmerzfreien Sattel kenne ich auch nicht, aber man hat die Wahl, wo es wehtut und kann bspw. durch Sattelform und Feinabstimmung (Neigung im mm Bereich) den Druck etwas verteilen/steuern. Hat man dann mal die ersten paar Touren überstanden, dann tuts doch eigentlich erst ein bisschen später weh.

Antworten

Jörg 28. Juli 2021 um 11:48

Hallo Armin,
ich fahre zur Arbeit täglich min. 15 km Rad, an Wochenenden und im Urlaub gerne auch mal Touren zwischen 50 und 100 km.
Ich habe ein Winnora Labrador Trekkingrad aus 2015 (mit einem Selle Royal Ariel), der Sattel löst sich jetzt leider auf (hatte nie größere Problem, nur bei langen Touren einen etwas schmerzenden Hintern 😉 …).
Daher überlege ich nun mir einen guten neuen Sattel zu kaufen, ich habe schon in meine engere Wahl den „SQlab 610 Ergolux Active 2.0“ und den „Ergon – ST Core Evo“ geschlossen. Ich fahre in der Regel relativ sportlich und sitze leicht gebäugt (Sattel- und Lenkehöhe sind in etwa gleich).
Im Rahmen der Suche nach dem richtigen Sattel bin ich auf deine Seite gestossen und hoffe du kannst mir bei meiner Entscheidung helfen (vielleicht auch noch ein anderes Modell empfehlen)?
Schon einmal vielen Dank!
LG Jörg

Antworten

Armin 28. Juli 2021 um 14:16

Hallo Jörg,

beide Sättel sind sehr gut und haben ein Dämpfungssystem das die Beckenbewegung unterstützt und den Rücken entlastet.
Da ich immer zu viel Druck auf dem Dammbereich habe bin ich ein Fan von SQlab Sätteln. Diese entlasten den Dammbereich durch die Stufenkonstuktion sehr effektiv. Sind aber auch etwas gewöhnungsbedürftiger da die Last des Oberkörpers hauptsächlich auf den Sitzknochen lastet. Und bei der Montage muss man darauf achten dass der Sattel etwas weiter in Richtung Lenker montiert wird.
Beim Ergon ST Core Evo gibt es eine Vertiefung um den Dammbereich zu entlasten. Vom Gefühl beim Sitzen kommt er vermutlich dem Selle Royal näher als der SQlab.

Viele Grüße Armin

Antworten

Sylvana 2. Mai 2021 um 08:51

Hallo,
Ich fahre E-bike mit Parallelität unterstütze und einem Sqlab 604 activ. Trotzdem habe ich schon nach wenigen Kilometer Schmerzen in den Sitzbeinhöckern. Ich sitze sehr aufrecht auf meinem Rad aufgrund mehrerer Bandscheinbenvorfälle.
Gibt es eine Empfehlung welchen Sattel ich statt dessen nutzen könnte, vielleicht den 621 m-d.

Mit freundlichen Grüßen

Sylvana

Antworten

Armin 2. Mai 2021 um 16:24

Hallo Sylvana,

das besondere bei SQ-Lab Sättel ist, dass das Körpergewicht auf die Sitzbeinhöcker verlagert wird um den Dammbereich zu entlasten. Wichtig dabei, das die Sattelbreite zu Deiner Sitzposition und Deinem Sitzknochenabstand passt. Wenn das der Fall ist wird Dir ein anderer SQ-Lab Sattel die gleichen Schmerzen bereiten.
Leider hast Du nicht erwähnt ob Du mit einer gepolsterten Radhose und Gesäßcreme fährst. Durch die Verlagerung des Gewichtes auf die Sitzbeinhöcker ist die Eingewöhnung länger als bei einem konventionellen Sattel, da der Druck an den Sitzknochen größer ist.
Um sich an den Druck zu gewöhnen braucht es am Anfang zwei bis drei Fahrten pro Woche. Zu Beginn ist es besser kürzere Strecken zu fahren, damit die Reizung an den Sitzknochen nicht zu stark wird.
Wenn Du das alles schon probiert hast und keine Besserung in Sicht ist, würde ich Dir zu einem konventionellen Sattel, ohne Stufe, raten.
Auf einem solchen Sattel wird der Druck auf eine größere Fläche verteilt was die Sitzknochen entlastet.

Viele Grüße und noch einen schönen Sonntag
Armin

Antworten

Hanneke-Joana 2. April 2021 um 10:02

Hallo.
Ich suche schon eine Weile einen Schwerlastsattel. Ich bin auf den Comfort line big Ben gestoßen, kann den aber nirgends mehr finden. Gibt es was qualitativ vergleichbares, das einem nicht so ein wahnsinnig tiefes Loch ins Portemonnaie reißt?
Danke
MfG

Antworten

Armin 3. April 2021 um 13:33

Hallo Hanneke-Joana,

den neuen SQlab 621 M-D-active gibt es mit 24 cm breite und einem zulässigen Nutzergewicht von 150 kg.
Wenn der Sattel breiter sein muss, gibt es nur den Big Ben von Comfort Line.

Viele Grüße und schöne Ostern

Armin

Antworten

Jessica 21. Januar 2021 um 09:19

Ein sehr guter und ausführlicher Artikel, lieber Armin. Gerade die Informationen von Prof. Froböse mit wissenschaftlichem Hintergrund sind super interessant. Sie bieten nochmal einen anderen Blickpunkt auf den richtigen Sattel.
Ich persönlich finde ja, dass vor allem das Ausmessen des Sitzknochenabstands ebenfalls eine wesentliche Rolle spielt. Dafür braucht man auch nicht zwingend ein Profi, sondern nur ein Stück Wellpappe 🙂

Antworten

Carlos 6. November 2020 um 16:28

Vielen Dank für Deine Zeilen, lieber Armin. Hier die Daten: Das Rad ist ein E-Bike (Pedelec) der Marke Corratec E Power 28, Bj. 2018. Es ist ein Alltagsgefährt – keinesfalls Sport – und ich sitze aufrecht/gerade darauf. Anders geht wegen Rückenproblemen/Bandscheibenvorfällen auch gar nicht. Mehr als durchschnittlich 10 km pro Tour fahre ich kaum. Das Gerät ist zwei Jahre alt und hat exakt 1000 km auf dem Tacho. Der Original-Sattel trägt die Bezeichnung ZZYZX, auf den ich zusätzlich eine GEL-Auflage gelegt habe. Trotzdem schmerzt der Steiß und beide A.-backenknochen tun mir weh. Vielleicht noch der Hinweis: ich bin 73 Jahre alt (und noch nicht zu alt zum Radfahren, oder?)
Was soll ich nun machen.
Vielen Dank für Deine weitere Hilfe.
Mit den besten Grüßen
Carlos

Antworten

Armin 6. November 2020 um 18:23

Hallo Carlos,
wenn der Steiß schmerzt ist ein weicher Sattel kontraproduktiv. Bei einem weichen Sattel sinkst Du tiefer ein und das Steißbein muss noch mehr Druck aushalten. Besser ist ein straff gepolsteter Sattel mit Mittelkanal wie der Selle SMP Martin Touring oder der SQlab 621 active. Auf keine Fall solltest Du zusätzlich eine Gelauflage benutzen.
Mit 73 hast Du noch 15 bis 20 Jahre mit dem E-Bike vor Dir 😉
Mein ältester E-Bike Kunde war 89 Jahre alt als er vom normalen Rad auf ein E-Bike umgestiegen ist.

Viele Grüße Armin

Antworten

Carlos 5. November 2020 um 13:25

Hallo Armin,
neulich sah ich an einem Fahrrad einen sehr breiten – und deswegen bequemen – Sattel, der aussah wie ein Motorradsattel der 50er Jahre bzw. wie der einer Harley oder Goldwing von heute. Er war aber auch ziemlich weich und hatte hinten unten 2 Stahlfedern.
In den aktuellen Angeboten finde ich so einen leider nicht. Wo kann ich solch ein Teil kaufen?
Ich freue mich auf Dein Urteil bzw. Deine Empfehlung.
Mit bestem Dank und freundlichen Grüßen
Carlos Tejero

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Armin 5. November 2020 um 14:11

Hallo Carlos,
ein breiter und weicher Sattel ist meist nur für kurze Fahrten von wenigen Minuten bequem.
Alte Fahrradfahrer Formel „je weicher der Sattel desto größer der Schmerz“.
Um Dir eine Empfehlung geben zu können müsste ich wissen wie viel Du fährst,
ob Du Dein Fahrrad als Alltagsfortbewegungsmittel nutzt oder für den Sport,
mit was für einem Fahrrad Du unterwegs bist
und was für eine Oberkörperhaltung Du auf Deinem Bike hast.

Ohne diese Infos kann ich Dir keine vernünftige Empfehlung aussprechen.

Viele Grüße Armin

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Anne 1. Oktober 2020 um 20:53

Hallo Armin,
toll deine Info und Ratschläge. Ich benötige deinen Rat. Ich habe ein City Rad 26 Zoll / 7 Gang Shimanoschaltung. Nach 5-7 Km Fahrt habe ich Schmerzen im Intimbereich, es drückt und scheuert. Ich fahre zur Zeit mit einem breiten Gelsattel und einer Federstütze. Wie sollte der ideale Sattel für mich beschaffen sein und wie sollte der Sattel dann für mich eingestellt sein?
Sollte ich eine aufrechte Fahrradhaltung einnehmen ?
Würde mich sehr freuen zu einer Atwort von dir.
MfG Anne

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Armin 2. Oktober 2020 um 09:07

Hallo Anne,
ohne zu sehen wie Du auf Deinem Rad sitzt, ist es schwierig eine Empfehlung abzugeben.
Eine Erleichterung könnte der SQlab 621 active bringen. Dieser Sattel hat eine Stufe, dadurch wird der Dammbereich weniger belastet.
Wichtig bei diesem Sattel ist die richtige Sattelbreite und Montage.
Dazu solltest Du Dich an einen Sqlab Händler in Deiner Nähe wenden. Der kann Deinen Sitzknochenabstand ausmessen und den Sattel richtig montieren.
Hier der Link zur Händlersuche:
https://www.sq-lab.com/sqlab-haendlersuche-partner-premiumpartner.html

Liebe Grüße Armin

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Katrin 23. September 2020 um 17:44

Leide an Morbus Crohn. Schon nach kurzen Radstrecken schmerzt mein Steiß. Kann dann nur auf einen orthopädischen Kissen sitzen. Ja auch ich habe das Rad in die Ecke gestellt. Nehme dann meist Kortisonhaltige Medikamente damit der Schmerz wieder nachlässt. Gibt es einen Sattel, welcher den Steiß auslässt und ist dieser zu empfehlen?

Antworten

Armin 24. September 2020 um 09:30

Hallo Katrin,
um Dir eine Empfehlung geben zu können, muss ich zumindest wissen was für eine Art Rad Du fährst, wie Deine Sitzposition bzw. Deine Oberkörper Haltung ist.
Sättel mit durchgehendem Mittelkanal, dass das Steißbein ausgespart ist, gibt es von Selle SMP für verschiedene Arten von Fahrrädern.
Gruß Armin

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Karl-Heinz Klein 12. September 2020 um 23:42

Brookssattel und zusätzliche Federstütze? Macht das Sinn?

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Armin 14. September 2020 um 09:01

Hallo Karl-Heinz,
wenn Du viel auf schlechtem Untergrund unterwegs bist oder bereits ein Rückenleiden hast, macht eine gefederte Sattelstütze auch bei einem Brookssattel Sinn.
Gruß Armin

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Karl-Heinz Klein 12. September 2020 um 23:40

Danke für die vielen Informationen.
Es interessiert mich vom Fachmann eine passende Antwort zu hören:
Wenn man sich für den Kauf eines Brooks Sattels entscheidet, der von zu Hause aus schon gefedert ist, empfiehlt sich dann immer noch zusätzlich eine Parallelogramm Federstütze? Oder ist das nicht doppelt gemoppelt? ( gehoppelt) ?
VG Heinz

Antworten

Karl-Heinz Klein 12. September 2020 um 23:02

Für einen Rentner ganz schön viel Stoff zum lesen. Suche einen Tipp für einen neuen Sattel zum bequemen Fahren.
Wenn man ein en Brooks Sattel auf einem Tourenrad schon so lange gefahren ist, dass er leicht durchhängt und sich nicht mehr weiter spannen läßt, empfiehlt es sich dann, wieder einen Brooks Sattel zu kaufen und ihn einzufahren?
Bestünde auch die Möglichkeit auf einen anderen Sattel umzusteigen, um das Einfahren zu sparten und dafür eine Parallelogramm Sattelstütze mit zu kaufen?
Was wäre eine Kaufempfehlung?

Antworten

Armin 14. September 2020 um 09:00

Hallo Karl-Heinz,
wenn Du Dir die Einfahrzeit für den Brooks ersparen willst kannst Du auch auf einen anderen Sattel umsteigen. Allerdings benötigen diese auch eine Gewöhnungsphase. Bei den SQlab Stufensätteln wird das komplette Gewicht auf die Sitzknochen verlagert, weshalb diese auch eine etwas längere Eingewöhnung brauchen. Dafür wird der Dammbereich entlastet.

Eine Parallelogramm Stütze erspart Dir nicht die Eingewöhnung, sie entlastet hauptsächlich Deinen Rücken. Um Dir eine Kaufempfehlung geben zu können, wie in Deinem anderen Kommentar bereits erwähnt, fehlen mir wichtige Informationen.

Gruß Armin

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Karl-Heinz Klein 12. September 2020 um 22:55

Ich habe mir als Rentner ein Riese und Müller eBike zugelegt und darauf einem älteren Brooks-Sattel auf ein Federrohr montiert. Nun hängt der Sattel leicht durch. Er läßt sich nicht mehr weiter mit der Schraube spannen und die Nieten sind schon ein wenig im Leder verschoben.

Meine Frage: Wieder einen Brooks kaufen oder besser einen anderen guten Sattel und eine Paralellogramm Sattelstütze.
Was wäre den eine gute Kombination als Kaufempfehlung für Touren so um die 50 km in einer Richtung?
VG
Heinz

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Armin 14. September 2020 um 08:39

Hallo Karl-Heinz,
wenn Du mit dem Brooks keine Beschwerden hattest, spricht nichts dagegen wieder einen Brooks zu montieren.
Wenn Probleme mit der Prostata bestehen, solltest Du auf ein Modell mit Stufe oder Mittelkanal wechseln, um den Druck im Dammbereich zu reduzieren. Welches Modell hängt von Deiner Fahrweise, Sitzposition und dem Sitzknochenabstand ab.

Ob eine Parallelogramm-Sattelstütze sinnvoll ist, hängt davon ab wie gut Deine Teleskop Stütze arbeitet und auf welchem Untergrund Du unterwegs bist.

Ohne diese Infos und ohne zu sehen wie Du auf Deinem E-Bike sitzt kann ich Dir keine Kaufempfehlung geben.
Am besten wendest Du Dich an einen Händler vor Ort der über Erfahrung, zum Thema Ergonomie und Fahrradsättel, verfügt.

Viele Grüße Armin

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Silvio 29. Juli 2020 um 14:18

Hallo Armin, vielen Dank für deine kompetenten Ausführungen. Bei mir ist es so, dass ich mittlerweile 5 oder 6 Sättel im Gestell liegen habe und immer noch nicht den Richtigen gefunden habe. Wahrscheinlich gibt’s für mich auch nicht den Richtigen. Zurzeit kämpfe ich damit, dass Reibung zwischen Hose und Haut, statt wenn schon Reibung, diese zwischen Hose und Sattel stattfindet. Beschwerden durch Druckstellen kenne ich eigentlich weniger. Gibt es eine Lösung wie man den Sattel so behandeln kann das die Reibung eben zwischen Hose und Sattel stattfinden kann? Viele Grüsse Silvio

Antworten

Armin 29. Juli 2020 um 14:39

Hallo Silvio,
Reibung sollte so wenig wie möglich entstehen. Um die Reibung zwischen Sattel und Hose zu reduzieren, könnte man bei einem Ledersattel, den Sattel mit Lederfett behandeln. Für Sättel mit einem Kunstbezug gibt es spezielle Sattelpfleger.
Allerdings verliert man dadurch etwas halt auf dem Sattel.
Eine weitere Möglichkeit ist eine Gesäßcreme oder -salbe, die dick auf das Sitzpolster aufgetragen wird.
Oft kommt es auch zu Problemen mit Reibung wenn der Sattel wenige Millimeter zu hoch eingestellt ist. Dann bewegt sich beim Pedalieren das Becken leicht mit und sorgt für erhöhte Reibung.
Ich hoffe ich konnte Dir helfen.

Viele Grüße nach Schaffhausen

Armin

Antworten

Sarah Schiller 24. Juli 2020 um 14:27

Coole Empfehlungen und Tipps! Werde deine Tipps auch anwenden! Danke dir dafür 🙂

Antworten

Petra 24. Juni 2020 um 08:59

Lieber Arnim,
ich finde Ihre Ausführungen sehr gut; vielleicht haben Sie eine Tipp, welchen Sattel ich noch probieren sollte. Die Schmerzen auf längeren Touren beginnen bei mir so bei 20-25 km, und zwar im Bereich der Beuge zwischen Oberschenkel und Dammbereich. Leider wird immer nur der Dammbereich bzw. der Sitzhöckerbereich angesprochen. Kommt hier eventuell ein Sattel mit besonders schmalem Vorderteil in Frage? Haben Sie eine Empfehlung für mich?

Ich bin gespannt auf Ihre Antwort und bedanke mich

VG Petra

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Armin 24. Juni 2020 um 09:10

Hallo Petra,
um Dir eine Empfehlung geben zu können, müsste ich wissen, was für ein Rad Du fährst, wie Deine Sitzposition, ist und welche Sättel Du bereits probiert hast. Die korrekte Sattelhöhe und Einstellung der Neigung hat ebenfalls einen Einfluß auf den Sitzkomfort.
Ohne diese Faktoren zu kennen kann ich Dir leider keinen Sattel empfehlen.

Liebe Grüße Armin

Antworten

Barbara 23. Juni 2020 um 19:07

Hallo, ich habe ein extrem teures Trekkingfahrrad im Besitz, leider sitze ich auf dem Sattel (Gel) wie auf einem Hackstock, ich möchte meinen bestens an mich angepassten Ledersattel vom alten Diamantsportrad (DDR) verwenden, jedoch ist das Sattelrohr vom neuen Fahrrad 31,6 mm und das vom DDR-Ledersattel ca. 25,6 mm. Adapter habe ich im Internet wegen des zu großem Unterschiedes nicht gefunden. Was kann ich tun? Ich liebe meinen alten Sattel und ich habe mit ihm keinerlei Probleme.

ICh würde mich auf eine hilfreiche Antwort sehr freuen. Bitte keinen Hinweis, mir einen neuen anderen Sattel zu kaufen.
Mit freundl. Grüßen
B. Schmidt

Antworten

Armin 24. Juni 2020 um 09:20

Hallo Barbara,
es reicht aus wenn Du nur Den Sattel ohne Stange wechselst. Je nach Befestigung des Sattels auf der Stütze brauchst Du eventuell eine neue Sattelstütze (Sattelkerze) um Deinen alten Sattel montieren zu können.
Um Dir definitiv sagen zu können ob und was Du brauchst, müsste ich ein Foto Deines alten Sattels, auf dem auch die Befestigung zu sehen ist, haben.
Wenn Du möchtest schicke mir das Bild an info@fahrrad-gesundheit.de, ich melde mich dann bei Dir.

Liebe Grüße Armin

Antworten

Ralf 27. Mai 2020 um 12:47

Hallo Armin, meine Frau hat ein Trekking Bike (Riverside X-LTD) – das Rad wird deklariert mit sportlicher Sitzposition. Sie hat einen Sitzknochenabstand zw. 12,5 cm u. 12,8 cm. (Danke für die tolle Beschreibung). Würdest Du auf Grund der Sitzposition trotzdem einen Sattel für Trekkingräder (wie von Dir empfohlen) empfehlen?

Ich habe ein Mountainbike. Ist aber schon lange her, dass ich einen Trail etc. gefahren bin. Meist Radwege bzw. Kies- oder Waldwege. Aber vll. auch wieder mal einen Trail in Zukunft. Mein Sitzknochenabstand liegt zw. 9cm u. 9,4cm. Würdest Du auch für mich z.B. nach wie vor den Ergon SMA all Mountain empfehlen? Es handelt sich hier um ein Auslaufmodell. Oder einen ganz anderen?

VG Ralf

Antworten

Armin 27. Mai 2020 um 19:34

Hallo Ralf,
wenn ich das richtige Modell gesehen habe, ist auf diesem Bike ein Trekkingsattel montiert, hat Sie damit Probleme?
Ohne zu sehen wie Ihr auf Euren Bikes sitzt ist es schwierig eine Empfehlung abzugeben.
Auf einem MTB und bei einem Sitzknochenabstand von 9,4 cm sollte der Ergon SMA passen.
Bei einem Trekkingbike und 12,5 cm Sitzknochenabstand kann man je nach Oberkörperhaltung einen 15cm MTB Sattel, bei ergon Gr. L, oder einen 16 cm Trekkingsattel wählen.
Gruß Armin

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