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Den Fahrradsattel richtig einstellen

 

 

„Die optimale Einstellung des Rades beginnt am Sattel“

 

Um den Sattel richtig einzustellen wird bei modernen Fahrrädern meist ein Inbusschlüssel benötigt, bei älteren Modellen einen Ring- oder Gabelschlüssel. Als erstes sollte der Sattel waagerecht justiert werden. Das gelingt am Besten mit einer Wasserwaage. An jeder Sattelstütze gibt es eine oder zwei Klemmschrauben. Werden diese gelöst, lässt sich der Sattel neigen und verschieben.

Sattel Einstellmöglichkeiten am Fahrrad

Das Foto zeigt die verschiedenen Einstellmöglichkeiten an der Sattelstütze

 

 

Wie wird die Schrittlänge ausgemessen?

 

Zunächst benötigt man die Schrittlänge (Innenbeinlänge).

Um die Schrittlänge zu messen braucht man ein Meterstab eine Wasserwaage oder ein Buch.

Zum messen stellt man sich Barfuß an eine Wand.
Die Füße sollten etwa schulterbreit auseinander sein.
Dann schiebt man das Buch oder die Wasserwaage mit leichtem druck in den Schritt und achtet darauf, dass das Buch an der Wand anliegt oder die Wasserwaage im Lot ist.

Nun kann man die Schrittlänge vom Fußboden bis zur Oberkante der Wasserwaage oder des Buches
ausmessen.

 

Wie wird die Sattelhöhe berechnet?

 

Hügi-Formel

 

Bei der Hügi-Methode wird die Schrittlänge mit 0,885 multipliziert.
Das ergibt die Sattelhöhe.
Gemessen wird von der Mitte des Tretlagers bis zur Satteloberkante (siehe Foto).

 

109% Methode

 

Die Berechnung eignet sich für Radfahrer zwischen 1,75 und 1,85
Dabei wird die Schrittlänge (Innenbeinlänge) mit dem Faktor 1,09 multipliziert.

Die Messung erfolgt dann nicht von der Mitte des Tretlagers sondern von der Mitte der Pedalachse, wenn das Pedal in Verlängerung zum Sitzrohr ganz unten steht (siehe Foto).

 

Das Bild zeigt die Messung der Sattelhöhe nach Hügi und der 109% Methode.

Links: Sattelhöhenmessung nach der Hügi Formel. Rechts: Sattelhöhenmessung nach der 109% Methode.

 

Unterschied Hügi und 109% Sattelhöhenberechnung

 

Während beide Methoden bei Körpergrößen von 1,75 bis 1,85 fast die gleichen Ergebnisse liefern. Gibt es bei Großen oder Kleinen Menschen deutliche Unterschiede.

Da die Kurbellängen weder bei Hügi noch bei der 109% Methode berücksichtigt werden.

 

Fahrradsattelhöhe für Rennrad, Mountainbike, Gravelbike, Citybike und E-Bike

 

Die angegeben Werte in der Tabelle sind nicht in Stein gemeißelt, auch wenn sie in den allermeisten Fällen zu einem idealen Ergebnis führen.
Es handelt sich um Annäherungswerte.

Die Muskulatur und die persönlichen Vorlieben haben ebenfalls einen Einfluß auf die richtige Sattelhöhe.

Wer hauptsächlich mit einer hohen Trittfrequenz (über 80 RPM) pedaliert tut sich leichter wenn der Sattel 0,5 bis 1cm niedriger eingestellt ist.

Wer kraftvoll mit einer Frequenz von 60-80 Umdrehungen pedaliert, sollte sich bei der Sattelhöhe am Wert für Rennräder orientieren.
Ist der Sattel etwas höher eingestellt können die Hebel der Beine besser genutzt werden.

Die Hügiformel mit dem Wert 0,885 und die 109% Methode richtet sich hauptsächlich an sportliche Fahrer auf dem Rennrad oder Mountainbike.

Tourenfahrer und Alltagsradler sollten die Sattelhöhe etwa 1cm tiefer einstellen.
Das gleiche gilt für E-Bikes und Pedelecs.
Für eine gleichmäßige Motorunterstützung und größere Reichweite ist es besser wenn die Trittfrequenz höher ist.

Hier gibt es die Tabelle als PDF zum herunterladen: Tabelle der Fahrradsattelhöhen

 

Tabelle: Fahrrad-Sattelhöhe

 

 

Innenbeinlänge
(Schrittlänge)
in cm
Sattelhöhe Hügi
in cm
Sattelhöhe 109%
in cm
Gemessen von Mitte
Tretlager bis
Oberkante Sattel
Gemessen von Mitte
Pedalachse bis
Oberkante Sattel
Rennrad, Gravel,
MTB
Trekking, City,
E-Bike
Rennrad, Gravel,
MTB
Trekking, City,
E-Bike
7062617675
7163627776
7264637877
7364,563,57978
7465,564,58079
7566658180
7667668281
7768678382
7869688584
7970698685
8071708786
8171,570,58887
8272,571,58988
8373,572,59089
8474,573,591,590,5
85757492,591,5
86767593,592,5
8777769594
8878779695
8979789796
9079,578,59897
9180,579,59998
9281,580,510099
9382,581,5101100
948382102101
958483103,5102,5
968584104,5103,5
978685105,5104,5
9886,585,5107106
9987,586,5108107
10088,587,5109108
Rennrad, Gravel,
MTB
Trekking, City,
E-Bike
Rennrad, Gravel,
MTB
Trekking, City,
E-Bike
Innenbeinlänge
(Schrittlänge)
in cm
Sattelhöhe Hügi in cm
Sattelhöhe 109% in cm

 

 

 

Videoanleitung zum einstellen der Sattelhöhe mit der Hügi Formel

 

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Sattelhöhe mit Winkelmesser oder Fersenmethode bestimmen

 

Die richtige Sattelhöhe kann auch mittels eines Winkelmessers (Goniometer) bestimmt werden.
Der Fahrer sollte in der tiefsten Pedalstellung einen Kniewinkel zwischen 27 und 37 Grad haben.

 

Die einfachste Methode ist die Fersen Methode (siehe Foto unten).

Mit ihrer Hilfe kann ohne Messgerät  jederzeit, auch unterwegs, die Sattelhöhe kontrolliert und falls nötig geändert werden.

Der Fahrer setzt sich auf den Sattel und das Pedal steht am tiefsten Punkt.
Er stellt die Ferse auf das Pedal.
Nun sollte das Knie durchgedrückt sein.
Erreicht der Fahrer die Pedale nicht, muss der Sattel tiefer.
Ist das Knie noch leicht gebeugt, muss der Sattel höher eingestellt werden.

 

Sattelhöhe richtig einstellen mit Winkelmesser oder Fersenmethode

Das erste Bild zeigt die Einstellung der Sattelhöhe mittels Goniometer (Winkelmesser). Auf dem zweiten Bild wird die Sattelhöhe mit der Fersenmethode ermittelt. © Fahrad & Gesundheit.de

 

Die optimale Sattelhöhe wird auch durch die Flexibilität der hinteren Rücken- und Oberschenkelmuskulatur beeinflusst

 

 

Wenn trotz richtiger Messung das Becken auf dem Sattel nach rechts und links rutscht, ist die Muskulatur verkürzt und der Sattel muss etwas tiefer gestellt werden.

Bei allen Einstellungen ist es immer ratsam auf seinen Körper zu hören. Wird eine Einstellung als unangenehm empfunden, muß diese geändert werden.

Die Empfehlungen die ich hier ausspreche sind nicht für alle Menschen gleichermaßen umsetzbar, da jeder Mensch einen anderen Körperbau hat.

 

 

 

Symptome bei falsch eingestellter Sattelhöhe

 

Die richtige Sattelhöhe hat einen entscheidenden Einfluß auf die Kraftübertragung.

Ist die Sattelhöhe falsch eingestellt führt das nicht nur zu Leistungseinbußen sondern auch zu Problemen mit den Knien, dem Gesäß, der Wirbelsäule, den Füßen und der Muskulatur.

 

Zu tiefe Sattelposition

 

  • Das Knie wird stark angewinkelt dadurch erhöht sich der Druck, und es kann zu Knieschmerzen kommen.
  • Die Beinmuskulatur muss mehr arbeiten und ermüdet dadurch schneller.

 

Tiefer Fahrradsattel belastet die Knie

Zu tiefer Sattel belastet das Knie stärker und sorgt für eine schellere Ermüdung der Muskulatur. © Fahrrad & Gesundheit

 

 

Zu hohe Sattelposition

 

  • Der Druck am Gesäß erhöht sich, da ein teil des Körpergewichts nicht durch die Beinmuskulatur beim treten getragen wird.
  • Das seitliche Abkippen des Beckens, komprimiert die Bandscheiben im Bereich der Lendenwirbel sehr stark.
  • Die hintere Oberschenkelmuskulatur neigt leichter zu Verspannungen und Krämpfen.
  • Um eine überhöhte Sitzposition auszugleichen muss die Fußspitze nach unten bewegt werden. Dadurch wandert der Druckpunkt am Fuß, vom Fußballen (Großzehengrundgelenk) zu den Fußzehen. Das Pedalieren mit den Fußspitzen sorgt für eine schlechtere Kraftübertragung und viel Druck auf die Zehen. Dabei werden die Nervenbahnen eingeengt, was wiederum zu tauben und schmerzenden Zehen führt.

 

Zu hoher Fahrradsattel

Ist der Sattel zu hoch wird das Knie durchgedrückt und der Fuß überstreckt. Es erhöht sich der Druck auf den vorderen Teil des Fußes. © Fahrrad & Gesundheit

 

 

Welchen Einfluß hat die Fußstellung auf den Sattelversatz?

 

Um den Sattelversatz zu ermitteln ist es wichtig, dass der Fuß richtig auf dem Pedal steht.
Der Fußballen soll exakt über der Pedalachse liegen.
Ist der Fuß zu weit vorne bekommt man nicht genügend Druck auf das Pedal.
Steht der Fuß zu weit hinten in Richtung der Ferse kann man die Hebel der Beine nicht optimal nutzen und der runde Tritt ist erschwert.

 

Sattelversatz richtig einstellen

Richtige Fußposition auf dem Pedal und Ermittlung des Sattelversatzes mit Hilfe der Knielotmethode. © Fahrrad & Gesundheit.de

 

 

Wie wird der Fahrradsattel horizontal richtig eingestellt?

 

Damit die Kraftübertragung der Beine optimal ist, muss der Sattel in der Horizontalen richtig eingestellt sein

 

In der drei Uhr Pedalstellung sollte ein Lot, welches unterhalb der Kniescheibe am Schienbein anliegt, durch die Pedalachse laufen.

Fällt das Lot vor die Pedalachse, muss der Sattel nach hinten.

Fällt das Lot hinter die Pedalachse, muss der Sattel nach vorne.

Nach dieser Einstellung wird nochmals die Sattelhöhe kontrolliert.

In dem Standardwerk Fahrradphysik und Biomechanik erklärt der Autor Michael Gressmann Technik, Formeln und Gesetze des Radfahrens.
Er setzt sich wissenschaftlich mit den Auswirkungen des Radfahrens auseinander.

 

 

Bikefitting Zuhause

 

Die Ergonomiespezialisten von Ergon bieten verschiedene Bikefitting Sets für MTB, Rennrad und Komfortradler* an.
Mit dem mitgelieferten Zubehör und der Anleitung kann jeder Zuhause ein Bikefitting durchführen.

 

 

Weitere Artikel:

Der optimale Fahrradsattel
Bikefitting
Knie und Fuß
Knie unter Druck
Hügi Methode – Berechnung der Sattelhöhe
Video zur Hügi Methode

 

 

Lesermeinungen, Fragen und Kommentare

 

Wen Ihr Fragen zu dem Beitrag habt oder zu anderen Themen rund ums Fahrrad, dann schreibt mir das in die Kommentare.

Ich freue mich auf Eure Nachrichten.

Armin

 


Kommentare


Irmela 16. August 2020 um 08:38

Gibt es eigentlich auch Sattel für Menschen mit breiten Schenkeln. Mein Bruder würde gerne Fahrrad fahren, doch kann er das nicht. Seine Schenkel reiben so sehr beim Fahren aufeinander…das er sich die Haut verletzt….

Antworten

Armin 17. August 2020 um 10:05

Hallo Irmela,
wenn die Schenkel so breit sind, dass Sie aneinander reiben hilft kein Sattel. Abhilfe schafft eine eng anliegende Radlerhose in Verbindung mit einer Gesäßsalbe wie der Ilon Protect. Die Radhose verhindert den direkten Hautkontakt und die Hautcreme reduziert die Reibung zwischen der Hose und der Haut.
Hier findest Du weitere Infos: https://www.fahrrad-gesundheit.de/gesaesscreme-hautpflege-fuer-den-hintern/

Viele Grüße Armin


Michael 15. August 2020 um 14:20

Hallo Armin,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Leider stehe ich noch ein wenig auf dem Schlauch.

Du hast geschrieben, dass bedingt durch meine im Verhältnis zur Körpergröße langen Beine dazu führen müssten, dass ich für das Knielot
den Sattel relativ weit nach hinten schieben müsste. Das leuchtet ein, tatsächlich ist bei mir aber genau umgekehrt und ich muss den Sattel weit nach vorne schieben (und wie gesagt sogar den Sattelkloben drehen), um mit meinen Knien überhaupt ins Lot zu kommen.

Das könnte dann vermutlich nur daran liegen, dass meine Unterschenkel relativ groß sind (müsste ich mal messen), denn bei relativ langen Oberschenkeln müsste ich für das Knielot ja tatsächlich weiter hinten sitzen. Ansonsten kann ich mir das derzeit nicht erklären.

Aber mal generell: Ist es grundsätzlich ratsam, das Knie in Richtung der Pedalachse bzw. da damit ins Lot zu bringen? Bevor ich mich mit dem Einstellen des Rades beschäftigt habe, waren meine Knie wirklich deutlich hinter (in Richtung des Hinterrades) der Pedalachse (ca. 5cm). Wenn ich das jetzt so einstelle und damit fahre, ist es deutlich unbequemer. Tendenziell scheint es also positiv zu sein, mit den Knien in Richtung Pedalachse zu kommen und nicht mehrere Zentimeter davor oder dahinter zu landen.

Noch eine generelle Frage: Die Knie können sich ja entweder vor oder hinter der Pedalachse befinden. Was vorne und hinten ist, hängt aber von der Perspektive ab. „Vor“ der Pedalachse verstehe ich so, dass sich das Knie über das Achse in Richtung des Vorderrades befindet. Ist das korrekt so?

Besteht eigentlich die Möglichkeit, dass ich mal ein Video vom Fahren auf dem Ergometer aufnehme, so dass Du mal einen groben Blick auf die Geometrie werden kannst? Wenn nötig, würde ich auch was dafür zahlen.

Viele Grüße und ebenfalls ein schönes WE
Michael

Antworten

Armin 17. August 2020 um 09:52

Hallo Michael,
wenn die Pedale in der drei Uhr Position stehen, wird der größte Druck auf das Pedal, und dadurch auch auf das Kniegelenk, ausgeübt. Deshalb sollte in dieser Stellung das Lot von der Kniescheibe in Nähe der Pedalachse landen.
In dieser Position kann das Gelenk den meisten Druck aufnehmen. Diese Werte können aber auch abweichen, wenn die Proportionen vom Durchschnitt abweichen. Deshalb ist es wichtig auf seinen Körper zu hören.
Worauf Du achten musst, ist der Ansatz des Lotes, dieses wird unterhalb der Kniescheibe angelegt. (siehe Foto)
Die Angabe vor oder hinter der Achse bezieht sich immer in Fahrtrichtung. Vor ist Richtung Vorderrad, dahinter geht Richtung Hinterrad.

Du kannst mir gerne ein Video schicken, interessant wäre auch ein Bild von der Seite mit Lot und Pedal in drei Uhr Stellung und ein Foto in der tiefsten Pedalposition.
Hier meine E-Mail: info@fahrrad-gesundheit.de

Viele Grüße Armin


Michael 15. August 2020 um 09:46

Hallo Armin,

ich fahre nun sehr einem halben Jahr fünf mal die Woche für 30 Minuten auf einem Ergometer (Cycle 400 von Ergo-Fit) und bin immer noch dabei, die Sitzposition zu perfektionieren.

Ich habe mir schon dutzende Anleitungen im Internet und Videos zum Thema Knielot bzw. Sattelversatz angesehen und mir nun auch die Fitting Box Comfort von Ergon bestellt. Nun ist es so, dass mit meiner aktuellen Einstellung des Sattelversatzes das Lot ziemlich genau durch die Pedalachse verläuft, der Sattel laut Fitting Box aber immer noch ca. 4cm zu weit hinten steht (denn nach Anleitung der Fitting Box Comfort wird der Sattelversatz nicht mit dem Knielot ermittelt, sondern durch den Abstand von Sattelspitze zu Mitte Pedalachse).

Um auf dem Cycle 407 das Knielot auf Höhe der Pedalachse zu bekommen, musste ich den Sattelkloben drehen und die horizontale Verstellung des Sattles fast vollständing in Richtung Lenker verstellen.

Mein Sattel ist ein SQlab 621Ergolux Active, ich bin 1,80m groß, meine Schrittlänge ist 89cm und der Sattel ist 76cm hoch eingestellt (bei der nächsten höheren Stufe von 78cm trete ich nicht mehr rund).

Vom Gefühl er passt es für mich. Trotzdem finde ich es merkwürdig, dass es bei mir so einen großen Unterschied bei beiden Messmethoden gibt. Würde ich den Sattel um weitere 4cm nach vorne verschieben (was gar nicht geht), so dass die horizontale Position nach Fitting-Box passt, läge das Knielot bei mir 4cm vor der Pedalachse (also 4cm näher in Richtung des Vorderrades).

Hast Du eine Idee, womit das zusammenhängen kann? Kann es sein, dass sich das Fitting für ein City Bike (das wäre das, was meinen Ergometer nach Fitting Box am nächsten kommt) nicht 1:1 auf ein Ergometer übertragen lassen? Oder kann auch bei einem Ergometer der Rahmen zu klein oder zu groß sein, so dass grundsätzlich was nicht passt?

Viele Grüße
Michael

Antworten

Armin 15. August 2020 um 11:29

Hallo Michael,
wie Du schon richtig erkannt hast, ist die Geometrie eines Ergometers nicht identisch mit einem City- oder Trekkingbike.
Bei Ergometern gibt es keine unterschiedlichen Rahmengrößen, aber bei Deiner Größe passen die meisten Geräte sehr gut.
Die Einstellung mit Knielot passt für einen Großteil der Sportler, allerdings hast Du für Deine Größe, mit 89 er Schrittlänge, sehr lange Beine und daher kommt die Diskrepanz der beiden Methoden zum Vorschein.
Beim Knielot muss Dein Sattel bedingt durch die langen Beine relativ weit nach hinten. Da Dein Oberkörper im Verhältnis zu den Beinen kürzer ist wird dadurch der Abstand zum Lenker zu Groß. Bei der Methode mit Fitting Box ist es gerade umgekehrt.
Die ganzen Einstellmöglichkeiten und Empfehlungen sind nur Annäherungswerte.
Je nach Länge der Gliedmaßen, der Bemuskelung und der Beweglichkeit sollte die Einstellung angepasst werden.

Bei Deiner Schrittlänge müsstest Du, nach der Hügiformel, den Sattel auf fast 79 cm Höhe einstellen (gemessen Mitte Tretlager Oberkante Sattel). Du merkst aber, dass Dein Tritt dann nicht mehr rund ist. Deshalb höre auf Dein Körpergefühl.
So wie Du auch schreibst wenn es vom Gefühl passt, dann ist es richtig.

Ich hoffe ich konnte Dir helfen.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende

Armin


Wolfgang 5. August 2020 um 11:46

Hallo, Armin,
dieser Herr Hügi sollte wissen, dass die Tretkurbeln verschieden lang sind, also, von der Mitte des Tretlagers zu messen, kann nur bedingt richtig sein. Entweder die Tretkurbellänge angeben oder bis zu OK Pedale messen machte Sinn.
Freundliche Grüße von der Spree
Wolfgang

Antworten

Armin 5. August 2020 um 12:11

Hallo Wolfgang,
Du hast Du natürlich recht. Auch müsste die Schuhsohlendicke bei der Berechnung mit einbezogen werden.
Die Hügimethode wurde für eine Kurbellänge von 172,5mm bis 175mm konzipiert. Es handelt sich dabei nur um Näherungswerte.
Der Körperbau, die Oberkörperhaltung, die länge von Ober- und Unterschenkel, die stärke und der Umfang der Muskulatur und noch viele weitere kleine Faktoren haben einen Einfluss auf die Sattelhöhe.
Ich habe in 25 Jahren Berufserfahrung festgestellt, dass man mit der Hügi Formel schon sehr nahe an der richtigen Sattelhöhe ist und diese, wenn überhaupt, nur noch um wenige Millimeter anpasst werden muss.

Viele Grüße an die Spree
Armin


Hans 7. Juni 2020 um 13:25

@Armin

Ich bin 1,72 m und habe eine Schrittlänge von 75 cm-

Antworten

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