Fahrradfahren mit Hund
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Wie gewöhnt man seinen Hund ans Fahrrad?
Die Tage werden wieder länger, die Temperaturen steigen an und so langsam verbringt man wieder mehr Zeit an der frischen Luft. Warum hierbei nicht das Hobby Fahrradfahren mit dem Hund verbinden?
Grundsätzlich gibt es einer Radtour mit Hund nichts entgegenzusetzen, jedoch sollte man hierbei unbedingt einige Dinge beachten.
Das Alter des Hundes spielt bei Radtouren eine entscheidende Rolle, denn: nur ausgewachsene, erwachsene Hunde sollten aktiv am Rad nebenher laufen.
Wohnt ein Welpe bei ihnen, oder gar ein Junghund, der vor Power nur so strotzt? Dann beginnen sie doch mit ersten Gewöhnungen ans Rad, ohne gleich körperliche Höchstleistungen abzuverlangen.
Sie haben einen Senior oder einen Hund mit körperlichen Einschränkungen? Auch dann können angepasste Radtouren möglich und sinnvoll sein.
Wenn Sie sich nicht sicher sind ab welchem Alter Ihr Hund ausgewachsen ist, da das von Rasse zu Rasse unterschiedlich ist, fragen Sie einen Hundephysiotherapeuten. Auch nach Operationen kann das Laufen am Rad die Hundephysiotherapie ergänzen. In welchem Umfang das Training stattfinden kann, sollten Sie aber zuvor mit dem Hundephysiotherapeuten abklären.
Aber wie gewöhnt man nun den Hund an das Fahrrad?
Am besten bittet man zunächst eine Hilfsperson, die ersten Übungsschritte zu begleiten.
Um den Hund an das Gefährt zu gewöhnen kann man zunächst einen Spaziergang starten.
Hierbei hat man selbst seinen Hund an der Leine, eine Hilfsperson schiebt das Fahrrad nebenher.
Um den Hund an das Fahrrad zu gewöhnen sollten Sie es am Anfang des Trainings schieben.
Beachten sie dabei die Körpersprache ihres Hundes.
Fühlt er sich wohl und ist er dieser Aufgabe gewachsen, oder zeigt er sich verunsichert, gestresst, oder sogar panisch? Dann sollten sie die Schritte viel kleiner wählen, oder sich ggf. Rat bei einem Fachmann holen.
Zeigt sich der Hund hingegen unbeeindruckt, können sie den Abstand zum geschobenen Fahrrad nach und nach verringern, bis sie es selbst neben Ihrem Hund schieben können.
Die Leine sollten sie locker in der Hand halten, allerdings so verwahrt, dass das Leinenende nicht zu weit herunterhängt und so um den Lenker herum, oder sogar in die Speichen gelangen kann.
Ebenso wichtig ist, die Leine niemals um den Lenker oder sonstige Teile des Fahrrads zu wickeln. Im Falle eines Sturzes können Mensch und Hund hierbei stark verletzt werden.
Schieben sie das Fahrrad nun neben Ihrem Hund und legen sie eine Vordergrenze, beispielsweise die Aufhängung des Vorderrades fest, welche der Hund nicht überschreiten darf. So ist die Position für den Hund klar festgelegt.
Schieben sie nun das Fahrrad auch einmal in Bögen – am besten trainiert es sich auf einem großen Parkplatz – sodass sich ihr Hund daran gewöhnen kann, dass ihr Rad sich vom Hund weg, als auch auf den Hund zu bewegt.
Klappt auch dies können sie den Schritt wagen und sich auch einmal auf das Fahrrad setzen und langsam losfahren. Bei den ersten Fahrten eignet sich ebenfalls eine große Fläche, um auch hier das Fahren von großen Bögen zu trainieren.
Der Hund läuft im lockeren Trab neben dem Fahrrad.
Nach diesem Schritt können sie nun zum Fahren der ersten kleinen Strecken übergehen.
Hierbei ist wichtig, dass sie die Streckenlänge nach und nach steigern, sodass ihr Hund nach und nach Kondition aufbauen und damit auch größere Distanzen zurücklegen kann.
Ideal zum Radfahren mit Hund ist ein gemütliches Tempo, so angepasst, dass ihr Hund in einem lockeren Trab nebenher laufen kann. Die Geschwindigkeit ist somit stark abhängig von der Größe des Hundes.
Für längere Strecken oder für Junghunde/Senioren bietet es sich an, den Hund an das Fahren in einem Fahrradanhänger* zu gewöhnen. So steht auch langen Strecken nichts im Weg, bzw. kann ihr Hund sich auch einmal während der Weiterfahrt ausruhen.
Egal ob mit oder ohne Hänger: Sorgen Sie für ausreichend Pausen, und bieten sie ihrem Hund regelmäßig Wasser an.
Mit Anhänger sind auch lange Radtouren möglich © www.croozer.com/pd-f
Ist es einmal zu heiß, sollten sie zum Wohle des Hundes komplett auf Touren mit dem Rad verzichten, oder diese auf die frühen Morgen-/ oder späten Abendstunden verlegen.
Am angenehmsten sind für den Hund Touren auf weichen Böden. Diese schonen die Gelenke und die Ballen des Hundes.
Asphalt sollte aus diesem Grund eher gemieden werden – vor allem aber im Sommer, wenn dieser sich durch die Sonneneinstrahlung extrem erhitzt.
Nach der Tour und in den Pausen empfiehlt es sich, die Ballen des Hundes zu kontrollieren.
Ist ihr Hund gut rückrufbar?
Dann können sie ihn natürlich auch frei laufen lassen und so eine gemeinsame Tour starten. Vorab sollte aber ebenfalls das angeleinte Laufen am Rad trainiert werden, sodass auch dies umsetzbar ist.
Für freilaufende Hunde am Fahrrad gilt natürlich auch, wie für alle anderen: Gegenseitige Rücksichtnahme!
Und für alle Übungen gilt natürlich eines: Der Spaß sollte an erster Stelle stehen!
Viel Spaß beim Üben und bei gemeinsamen Touren mit Fahrrad und Hund
wünscht DOGS Coach Ramona Houscht
Zur Person:
Ramona Houscht ist ausgebildete Hundetrainerin und betreibt eine Hundeschule.
Dort vermittelt Sie die Trainingsphilosophie von Martin Rütter DOGS.
Mehr Informationen findet Ihr auf auf ihrer Webseite www.ruetters-dogs.de/heidelberg-mosbach
und auf ihrer Facebook Seite.
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